Trauung mitten in Rumänien
Hans und Petronela durfte ich als freie Traurednerin zu ihrer Auslandshochzeit nach Rumänien begleiten. Was soll ich sagen – es war auch für mich ein Erlebnis. An vielen Stellen kam ich nicht aus dem Staunen heraus.
Gefeiert wurde in einer Location so imposant und traumhaft, dass sie vieles in den Schatten stellte, was ich bis dahin gesehen hatte. Warum? Eine Hochzeit in Rumänien ist an vielen Stellen günstiger als in Deutschland. Und hier ein Tipp zu Auslandshochzeiten: Sie müssen nicht teurer sein. Ganz im Gegenteil. Sie können je nach Land sogar um einiges günstiger ausfallen. Bei guter Planung ein weiteres Argument für eure Destination Wedding
Zurück zur Trauung. Unter freiem Himmel. Ich werde nie das Gesicht der Braut beim Einzug vergessen. Grund? Sie traute ihren Augen kaum, als sie sah, dass alle 130 Gäste anwesend waren. Ihr fragt euch jetzt warum? Petronela hatte mir im Vorfeld erzählt, dass in Rumänien kaum jemand zu den Trauungen käme. Es würde von den Priestern das ewig Gleiche erzählt. Niemand interessiere das. Sie erwartete also, dass ihre Gäste erst zum Fest erscheinen würden. Weit daneben hatte sie gelegen. Keiner wollte sich die freie Trauung entgehen lassen. Immerhin war das für alle etwas komplett Neues. Das ganze Dorf war da. Entsprechend groß war die Freude der Braut.
Auslandshochzeit – eine Frage der Sprache
Die Gäste konnten entweder Rumänisch oder Deutsch. Englisch war für die ältere Generation nicht möglich. Ich habe daher mit einer Übersetzerin gearbeitet. Wir hatten alles koordiniert und vor Ort geprobt, sodass Gäste und Paar auch mit Simultanübersetzung emotional in den Bann gezogen wurden. (Mehr zu bilingualen Trauungen gibt es hier.)
Individuell und für alle ein Traum
Es war eine ganz ausgefallene und individuelle Trauung, die die Paargeschichte in vielen kleinen Details wiedergab. Vorne wurde eine Europakarte aufgehängt und an ihr gezeigt, welche Wege über Frankreich, Spanien, Rumänien und Holland die Liebe des Paares genommen hatte, bevor es in Berlin sesshaft geworden war. Es wurden Wünsche in Berliner Hipsterturnbeuteln gesammelt, selbst geschmiedete Ringe getauscht und zum Schluss stießen Gäste und Brautpaar mit Klopfern an.
Neben all dem Ausgefallenen, wurde „das Hohe Lied der Liebe“ aus der Bibel gelesen. So wurde der religiöse Teil der Gäste abgeholt. Der Teil, der nie eine Trauung außerhalb der orthodoxen Kirche erlebt hatte. Die Mutter der Braut war bewegt und glücklich. Im Vorfeld hatte sie Ängste geäußert. Was würden die Leute über so eine freie Trauung denken? Am Ende war sie stolz. Grund: Alle Gäste waren von der Trauung begeistert.
Die Zeremonie war eine echte interkulturelle Herausforderung, die viel Fingespitzengefühl und Offenheit fürs kulturelle Detail forderte. Darum besprechen wir für eure Auslandshochzeit genau, wie wir alle eure Gäste emotional und kulturell abholen können.
Durch die verschiedenen Elemente waren Gäste und Brautpaar glücklich. Sie haben die Zeremonie als unvergessliche Erinnerung mitgenommen. Ich übrigens auch!!!
(Manchmal frage ich mich insgeheim, ob Petronela und Hans nicht eine der allerersten freien Trauungen in Rumänien hatten 😉 )